20.03.2014
Die Lieder des „Duo Balance“ aus Heidesheim sind Balsam für die Seele
„Musik ist ein großes Glück“
Peter Tries und Christine Maringer-Tries machen seit mehr als 30 Jahren gemeinsam Musik. Sie sind das „Duo Balance“. In ihren Konzerten und auf CDs wecken sie mit ihren Liedern Erinnerungen und Hoffnungen. Von Christa Kaddar.
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Das „Duo Balance“: Musik hat etwas Heilendes. Foto: Christa Kaddar |
„Wir wählen vor allem Lieder aus, die Mut machen und zukunftszugewandt sind“, sagen Christine Maringer-Tries, 49, und Dr. Johannes Peter Tries, 52. Das sind beispielsweise Stücke wie „You’ve Got A Friend“, das durch James Taylor bekannt wurde, „Les Musiciens“ von Georges Moustaki oder „Wunderbarer Morgen“ von Klaus Hoffmann. Besonders angetan hat es ihnen der französische Sänger Louis Capart, mit dem sie eine lange Freundschaft verbindet. Eigene Arrangements von spanischen, irischen und englischen Liebesliedern und Pop-Balladen gehören zum Repertoire wie auch die Eigenkomposition „Jahreszeiten“. Zu den optimistischen Liedern passt die silberhelle Stimme von Christine Maringer-Tries, begleitet von der Gitarre und der sonoren Stimme ihres Mannes.
„Die Musik ist für uns ein großer Glücksfall. Wir teilen dadurch eine Menge an gemeinsamen Erlebnissen, Freundschaften und neuen Begegnungen“, sagt Peter Tries.
Arzt in Vollzeit, Musiker im Nebenjob
Das Duo ist auf der Bühne ein Genuss für Ohren, Augen, Herz und Seele, und es scheint selbstverständlich zu sein, dass dieses Paar die Musik zum Beruf gemacht hat. Doch die Auftritte erfolgen „nur“ im Nebenberuf. Wenn das „Duo Balance“ am Wochenende auf einer Bühne steht oder bei einem Fest auftritt, hat Peter Tries eine Arbeitswoche als Arzt in Vollzeit hinter sich. So stresserprobt sind sie schon seit ihrem Studium, das sie durch ihre Konzertauftritte fi nanzierten.
Peter Tries bewältigte zeitweise ein Doppel-Studium. Ein Blick in seine Biographie zeigt, dass er nicht nur Mediziner, sondern auch Diplom-Theologe ist. Wie kommt es zu der nicht alltäglichen Kombination? „Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust“, antwortet er auf diese Frage. „Nach dem Zivildienst entschied ich mich für das Studium der katholischen Theologie in Mainz. Als ich später dort einen Studienplatz in Medizin bekam, brachte ich parallel dazu noch mein Theologie- Studium zu Ende.“ Seine Doktorarbeit widmete er dem Thema „Verantwortung und Humanität in der modernen Medizin“ und er drückt sein Bedauern darüber aus, dass diese Werte im modernen Medizinbetrieb immer mehr verloren gehen. Für sich hat er eine Nische gefunden: Als Leiter des Echo-Labors im Katholischen Klinikum Mainz führt er Herz- Ultraschalluntersuchungen aus.
„Auftritte, die uns einfach zufliegen“
„Interessanterweise ist mir durch meinen Lehrauftrag bewusst geworden, dass Ultraschall auch mit Musik zu tun hat“, erklärt er. „Die Medizin, die Musik und die Spiritualität – dieser Dreiklang in meinem Leben ist etwas Schönes. Die Berufe haben etwas Heilendes.“
Dem Heilenden neben der Musik wendet sich auch Christine Maringer-Tries zu, die in ihrem Beruf als Diplom-Übersetzerin für Englisch und Französisch nur kurze Zeit tätig war. Sie hat sich bis vor drei Jahren neben der Musik ganz der Familie mit den beiden – inzwischen fast erwachsenen – Kindern gewidmet. „2011 habe ich den Hospizhelferinnen-Kurs des Malteser Hospizdienstes in Bingen absolviert und arbeite seitdem als ehrenamtliche Sterbebegleiterin“, erzählt sie.
„Auch beruflich will ich etwas ganz Neues beginnen. Ich bereite mich auf die staatliche Prüfung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie vor.“
Nie hätte sie Berufsmusikerin sein wollen, auch wenn ihr Mann diesen Schritt früher einmal gern gewagt hätte. „Die finanzielle Abhängigkeit hätte mich zu sehr belastet und vielleicht die Freude am Singen beeinträchtigt. Wir haben jetzt 50 Auftritte im Jahr, die uns einfach zufl iegen. Das kann man entspannt abwarten.“ Entspannt wirken sie auch im Gespräch, und so optimistisch und sympathisch wie auf der Bühne – einfach in Balance.
Zur Sache: Duo Balance
Seit 1986 hat das „Duo Balance“ acht CDs veröffentlicht. Die beiden Musiker waren in vielen Fernsehsendungen zu sehen, beispielsweise in „Kein schöner Land“ und „Sonntagstour“. Zu ihren weit über 1000 Live-Auftritten zählen auch viele Benefi zkonzerte. Für ihre musikalischen Darbietungen, ihr kulturelles und soziales Engagement wurden sie bereits mehrfach ausgezeichnet. Das Standard-Konzertprogramm trägt den Titel „Grenzenlos“. Ein Programm mit Kinderliedern trägt das Motto: „Jedes Kind braucht einen Engel“.