09.12.2015
Umgebautes Priesterseminar in Limburg ist wiedereröffnet
Aus den 1930-er Jahren gehoben
Ein Gemälde, aktueller denn je: die heilige Familie auf der Flucht nach Ägypten. Es führte ein „Kellerdasein“, jetzt ist es im Flur des grundlegend sanierten Priesterseminars in Limburg zu sehen. Ein Rundgang. Von Sascha Braun.
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Neugestalteter Eingangsbereich: Die Rezeption (rechts) dockt an historische Vorgaben des Gebäudes an. Foto: S. Braun |
Seit Sommer vergangenen Jahres wurde saniert, umgebaut, das Raumkonzept neu überdacht. Nun hat das Limburger Priesterseminar wieder den Betrieb aufgenommen. Im Zuge der Bauarbeiten wurde im Keller Interessantes zu Tage gefördert.
Zum Beispiel ein Gemälde, das die Hauswirtschaftsleiterin entdeckte. Es zeigt die Heilige Familie auf der Flucht nach Ägypten. „Das Motiv ist aktueller denn je“, betont Regens Dr. Christof Strüder, Bischöflicher Beauftragter für den Ständigen Diakonat.
Ein wenig Heimat schenken
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Per Knopfdruck nach oben: Christof Strüder (rechts) und Marco Gasparini testen den neuen Treppenaufzug für Menschen mit Behinderung. Foto: Sascha Braun |
Menschen seien auf der Flucht und der Suche nach einem neuen Zuhause. „Das beinhaltet eine Botschaft, die diesem Haus entspricht“, meint er. Die Kirche könne „Menschen, die Heimat suchen, ein wenig Heimat schenken“. Gemeinsam mit Marco Gasparini, Geschäftsführer der Tagungs- und Bildungshäuser des Bistums, und Pressesprecher Stephan Schnelle stellte der Regens die neu gestalteten Räumlichkeiten vor.
„Die neue Rezeption dockt an historischen Vorgaben des Gebäudes an, um Gastfreundschaft auszustrahlen“, betont Gasparini. Es sei eine große Herausforderung gewesen, das historische denkmalgeschützte Gebäude an die Erfordernisse der heutigen Zeit anzupassen.
Barrierefrei eingerichtet
„Wir haben das Gebäude aus den 1930-er Jahren in die heutige Zeit gehoben“, erläutert Diözesanbaumeister Tilmann Staudt. Dazu gehört eine behindertengerechte Erschließung. Das ganze Haus ist nun barrierefrei eingerichtet, auch ein Treppenaufzug für Menschen mit Beeinträchtigungen steht bereit.
Für das in den 1930-er Jahren in Betrieb genommene Priesterseminar wurden 5,26 Millionen Euro verbaut. Die Küche und der Speisesaal sind komplett neu gestaltet, die Gästezimmer sind mit Nasszellen ausgestattet worden. Die Raumkonzeption wurde geändert, so dass nun mehr Gästezimmer und acht Tagungsräume zur Verfügung stehen.
Zur Sache: 20 Kandidaten
Das Priesterseminar habe in den knapp 100 Jahren, seitdem es besteht, für das Bistum eine „starke identitätsstiftende Kraft entfaltet“, sagt Regens Strüder. Derzeit würden rund 20 Priesterkandidaten betreut und ebenso viele Kapläne in den Pfarreien. „Hinsichtlich der Priesterkandidaten stehen wir sehr gut da“, so Strüder. In diesem wie im vergangenen Jahr hätten jeweils vier Kandidaten mit der Ausbildung begonnen. Leider sei aber die Zahl derjenigen, die sich auf den Beruf der Gemeindereferenten und Pastoralreferenten vorbereiten, stark zurückgegangen. (bra)