05.04.2016

Filmkritik und Tipp

Gestrandet

Eine kleine Gruppe eritreischer Flüchtlinge „strandet“ im 1500-Seelen-Dorf Strackholt in Ostfriesland. Dort treffen sie auf Menschen, die ihnen helfen wollen. Zunächst sind alle hochmotiviert, doch der Film zeigt, was passiert, wenn Warten zu Stillstand führt, und damit zur Qual wird. Gesehen von Julia Hoffmann.

Gestrandet - Christiane mit den Flüchtlingen auf einer Bank
Bitte klicken Sie auf das Bild, um zum Trailer zu gelangen. Foto: Pandora Film

In ihrem neuen Film zeigt Lisei Caspers, wie es nach dem ersten Willkommensrausch weiter geht. Beispielhaft begleitet sie in ihrem Film fünf Flüchtlinge, die in Strackholt auf die Anerkennung ihrer Asylanträge warten.

Die Männer aus Eritrea haben es auf den ersten Blick gut getroffen: Helmut, ein pensionierter Schuldirektor und Christiane, eine Journalistin nehmen sich ihrer an. Mit Deutschunterricht, Ämtergängen und selbstgebackenem Kuchen versuchen sie, ihnen den Neuanfang in der fremden Umgebung zu erleichtern. Die Flüchtlinge nehmen das Hilfsangebot mit großem Elan an.

Doch allmählich kippt die Stimmung. Das Warten auf die Anerkennung ihres Asylantrags zehrt an der Motivation. Mit jedem Tag treten neue Konflikte auf, denn die Mühlen der Behörden mahlen langsam und die tägliche Ungewissheit zehrt an den Nerven aller Beteiligten.

Schließlich verlieren die Männer aus Eritrea den Mut, weil ihnen die Perspektive fehlt und sie viel aufs Spiel gesetzt haben, um nach Deutschland zu kommen.

Der Film zeigt, wie destruktiv lange Asylverfahren sind, wie sie Fremde und Einheimische mürbe machen. Und wie wichtig es ist, die Hoffnung nicht aufzugeben.

 

Tipp: Mitmachen

Brown Sugar Films stellt den Film "Gestrandet" Gruppen zur Verfügung, die sich für Flüchtlinge engagieren und sich für die Themen Flucht, Asyl und Migration interessieren.

Bei Interesse erreicht man die Firma unter den unten angegebenen Kontaktdaten. Sie vereinbaren dann einen Termin, organisieren ein passendes Kino, dazu auf Wunsch einen Themenabend oder eine Podiumsdiskussion. Die Firma kümmert sich auch um Werbung und Pressearbeit rund um die Veranstaltung.

Kontakt:

Joachim Bornemann
Brown Sugar Films
Telefon +49 40 43182183
jb@brownsugarfilms.com