01.03.2017

Luther in den Fastenpredigten im Limburger Dom

„Heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen...“

„Heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen...“ ist ein Ausspruch, der Martin Luther zugeschrieben wird. Um ihn, um die Reformation, um Früchte und Nachbars Garten geht es in den Fastenpredigten im Limburger Dom. Von Heike Kaiser.

Luther Statue in Eisleben Foto: fotolia
Luther-Denkmal in Eisleben. | Foto: Fotolia/AVTG

500 Jahre Reformation. Ökumenischer Kirchentag 2021 in Frankfurt. Papst Franziskus bei der Reformationsfeier im schwedischen Lund. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Heinrich Bedform-Strohm, gemeinsam beim Papst: „Die Ökumene ist im Aufwind“, meint Domdekan Dr. Günther Geis.

Ein großes, ein aktuelles Thema. „Von der Kirchenspaltung zur Ökumene“ – diesen Bogen spannt die Reihe der Fastenpredigten im Limburger Dom in diesem Jahr. Dem Reformator Martin Luther wird der Ausspruch zugeschrieben: „Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt zugrunde geht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ Ein Zitat, das als Motto über der Reihe steht: „Heute noch ein Apfelbäumchen...“: Es geht sinnbildlich um den Baum, um Nachbars Garten, um Früchte.

„Am Anfang steht eine geschichtliche Betrachtung: 1500 Jahre gemeinsamer Stamm – dann kam die Teilung. Wie war die Situation der Kirche zur Zeit der Reformation?“, erläutert der Domdekan. Antworten darauf gibt der Kirchenhistoriker Professor Friedhelm Jürgensmeier (Diez) am ersten Fastensonntag, 5. März, unter der Überschrift „Als der Baum sich teilte – Die Dynamik der Reformation“. Die Liturgie hält der Limburger Dompfarrer Gereon Rehberg.

Welche Erfahrungen macht ein katholischer Pfarrer in der Diaspora, wie gestaltet sich der Kontakt zu den evangelischen Christen? Das ist das Predigtthema von Pfarrer Dr. Christof May (Braunfels) am zweiten Fas-tensonntag, 12. März, unter der Überschrift „Nachbars Garten – Seelsorge in der Diaspora“. Den Gottesdienst gestaltet Generalvikar Rösch liturgisch.

Kennzeichen: katholisch und evangelisch

Die Reformation vom heutigen Gesichtspunkt aus betrachtet der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Volker Jung, am dritten Fastensonntag, 19. März, unter der Überschrift „Früchte des Baumes – Kennzeichen evangelischer Christen“. Die Liturgie feiert Weihbischof Thomas Löhr.

„Früchte des Baums – Kennzeichen katholischer Christen“ zählt am vierten Fastensonntag, 26. März, Dr. Thomas Söding, Professor für Neutestamentliche Exegese an der Ruhr-Universität Bochum, auf. Den Gottesdienst feiert Domkapitular Dr. Wolfgang Pax.

Sie ist katholisch und Präsidentin der Limburger Diözesanversammlung, er Prädikant in der evangelischen Kirche: Ingeborg und Ewald Schillai (Taunusstein) sind ein konfessionsverbindendes Paar. „Die Früchte teilen – Erfahrung in einer christlichen Ehe“ lautet ihr Predigtthema zum Abschluss der Reihe am fünften Fastensonntag, 2. April. Die Liturgie feiert Domdekan Geis.

Die Fastenpredigten beginnen jeweils um 17 Uhr.