11.11.2015
Michael Sievernich sammelt die Lektüre-Vorlieben von Franziskus
Was liest der Papst?
Sage mir, was und wen du liest… Autoren und ihre Texte eröffnen einen Weg, um auch ihre Leser besser kennenzulernen. Was und wen liest der Papst? Von Johannes Becher.
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Papst Franziskus ist ein Leser – und findet geistliche und geistige Nahrung in Texten. Foto: kna-bild |
Papst Franziskus war noch nicht lange im Amt, da hatten „Worte-Zähler“ schon festgestellt: Er sagt weit häufiger Jesus als Christus. Ist daraus nun abzuleiten, dass er mehr biblisch als dogmatisch denkt? Wie auch immer: Gewiss ist, dass die Bibel eine wesentliche und täglich zu nutzende Lektüre für ihn ist.
Doch auch auf andere Texte, die ihn prägen und motivieren, gibt er immer wieder Hinweise. Professor Michael Sievernich aus Frankfurt Sankt Georgen, der den Papst schon als Jorge Bergoglio in Argentinien kennenlernte, hat solche Hinweise genutzt, um eine Sammlung zu veröffentlichen: „Papst Franziskus. Texte, die ihn prägten“.
Ein sehr verdienstvolles Tun. Sievernich gliedert „die geistige Bibliothek des Papstes“ in drei Bereiche: ignatianische Spiritualität, sprituelle Klassiker und philosophisch-theologische Texte und schließlich literarische Quellen.
Und wer ist nun dieser Papst? Ein geistlicher Mensch mit tiefer alltagstauglicher Spiritualität, ein geistvoller Mensch mit Freude an den schönen Künsten, ein Liebhaber von Gedichten, Briefen und Liedern. Wer es noch genauer wissen mag: Am besten selber lesen!
Die Kirchenzeitung verlost fünf Exemplare des Buchs „Papst Franziskus. Texte, die ihn prägten“ (29,95 Euro) aus dem Verlag Lambert Schneider. Bitte rufen Sie am Montag, 16. November, von 10 bis 10.15 Uhr an. Telefon: 06131 / 2875535
Zur Sache: Von Ignatius über Hölderlin bis zum Tango
„Die Sammlung der Texte enthält solche Autoren, die Jorge Bergoglio /Papst Franziskus selbst ausdrücklich als ihn prägende Autoren angibt.“ So schreibt Herausgeber Michael Sievernich
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Ignatius von Loyola: „Bericht des Pilgers“
- Ignatius: „Geistliche Übungen“ (Exerzitien)
- Franz Xaver: „Briefe“
- Satzungen der Jesuiten
- Generalkongregationen der Jesuiten in der Gegenwart
- Vinzenz von Lérins: „Commonitorium“
- Johannes vom Kreuz: „Der geistliche Gesang“
- Peter Faber: „Memoriale – das geistliche Tagebuch“
- Louis Lallemant: „Geistliche Lehre“
- Thérèse von Lisieux: „Selbstbiographie“
- Romano Guardini: „Die Tatsache des Gegensatzes im Allgemeinen“, „Die Dinge“, „Das Ende der Neuzeit“
- Hugo Rahner: „Eine Theologie der Verkündigung“
- Henri de Lubac: „Die Kirche. Eine Betrachtung“
- Michel de Certeau: „GlaubensSchwachheit“
- Hans Urs von Balthasar: „Die Wahrheit ist symphonisch“
- Lucio Gera: „Evangelisierung und Förderung des Menschen“
- Friedrich Hölderlin: „Gedichte“
- Alessandro Manzoni: „Die Brautleute“
- Gerard Manley Hopkins: „Gedichte, Schriften, Briefe“
- José Hernandez: „Der Gaucho Martin Fierro“
- Fjodor Dostojewski: „Aufzeichnungen aus einem Totenhause“
- Robert Hugh Bendson: „Der Herr der Welt“
- Joseph Malègue: „Augustin“
- Leopold Marechal: „Adán Buenosayres“
- Tango-Texte
- Jorge Luis Borges: „Gesammelte Werke in zwölf Bänden“