19.06.2021
Digitale Frauenversammlung wählt junge Frauen nach vorn
Überraschung bei Frauenversammlung
Starkes Zeichen bei der Wahl zur ersten Frauenkommission für das Bistum Mainz: Die meisten Stimmen entfielen auf zwei der jüngsten Frauen, die sich zur Wahl gestellt hatten: Laura Hölz (26) und Helena Arnold, 21 Jahre alt. Von Ruth Lehnen


Frauen von der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) und dem Katholischen Deutscher Frauenbund (KDFB) hatten Bischof Peter Kohlgraf die Einrichtung einer Frauenkommission vorgeschlagen. Nicht verwunderlich also, dass Frauen aus den Verbänden wie kfd und KDFB ebenso in die Frauenkommission gewählt wurden wie Vertreterinnen der Bewegung Maria 2.0. Zwei Vertreterinnen, die für den SkF (Sozialdienst katholischer Frauen) stehen, wurden nicht gewählt. Der kfd verbunden sind zum Beispiel Renate Flath als Geistlich-Theologische Begleiterin. Im KDFB ist Ursula Büsch aktiv. Ina May bringt Verbandserfahrung mit aus GCL (Gemeinschaft Christlichen Lebens), KjG (Katholische junge Gemeinde) und BDKJ (Bund der deutschen katholischen Jugend). Für Maria 2.0 stehen Andrea Keber und Maria Antonia Papenfuhs. Helena Arnold ist bei den Pfadfindern aktiv. Vier Lehrerinnen und zwei Studentinnen wurden in die zwölfköpfige Frauenkommission gewählt. Einen ungewöhnlichen Lebenslauf hat als "gebürtige Amerikanerin" und Ordensfrau Schwester Mrija Hope Nuculaj.
Das Team im Hintergrund rund um die Geschäftsführerin der Frauenkommission, Barbara Wolf, hatte in der Vorbereitung der Versammlung ganze Arbeit geleistet; kleinere technische Schwierigkeiten wurden souverän bewältigt. Zwar hörten die Teilnehmerinnen zu Beginn der Veranstaltung nicht wie geplant die Domglocken, aber sie erlebten viele Frauen aus der ganzen Breite des Bistums und gaben in einer digitalen Umfrage in der Mehrzahl an, sie fühlten sich ermutigt. Am 15. September findet die konstituierende Sitzung der Frauenkommission statt.
Folgende Frauen sind in die Frauenkommission gewählt worden, sie müssen noch von Bischof Peter Kohlgraf berufen werden, aber das gilt als Formsache:
- Laura Hölz (26, Mainz-Laubenheim): will die Vernetzung der Frauen weltweit voranbringen
- Helena Arnold (21, Darmstadt): will, dass Frauen predigen dürfen und in kirchliche Entscheidungen eingebunden sind
- Ina May (35, Darmstadt): will ehrlichen und offenen Dialog (keine Kommission um der Kommission willen)
- Renate Flath (60, Heppenheim/Bergstraße): will die Sichtbarkeit von Frauen in Glauben und Liturgie erhöhen, will ansprechbar sein für von Missbrauch betroffene Frauen
- Antonia Maria Papenfuhs (21, Obertshausen): will generationenübergreifenden Dialog und eine gelebte Streitkultur
- Andrea Keber (57, Nieder-Olm): will Geschlechtergerechtigkeit in allen Bereichen
- Kerstin Pulm (49, Mainz-Hechtsheim): will neue Formen und Arbeitsinhalte von Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen Teams entwickeln
- Nicola Inés Diefenbach (33, Eppertshausen): will, dass Jugendliche in der Kirche "aktiver mitgedacht werden"
- Ursula Büsch (59, Ingelheim-Heidesheim): will "ihre Kreativität, ihr planerisches Denken und einfühlsames Mitdenken" in die Kommission einbringen
- Anne-Kathrin Lamke (44, Mainz): will Orte schaffen, die viele anziehen und begeistern
- Carina Ohler (41, Mainz): will Kirche zukunftsfähig machen durch Neugestaltung/Weiterentwicklung
- Schwester Mrija Hope Nuculaj (33, Breuberg im Odenwald): will, dass Frauen gemeinsam "die wunderschöne, mächtige Berufung der Frau erkennen"
Dieser Artikel wurde aktualisiert.
Lesen Sie hier einiges zur Vorgeschichte: Anja Weiffen und Ruth Lehnen im Gespräch mit Martina Hauzeneder vom KDFB, Susanne Winnekens-Udovic von der kfd und Barbara Wolf vom Ordinariat Mainz: https://www.kirchenzeitung.de/bistum-mainz-plant-frauenkommission [1]
Kontakt: Frauen*kommission Geschäftsstelle
c/o Barbara Wolf (Geschäftsführerin)
Bischofsplatz 2
55116 Mainz
frauenkommission@bistum-mainz.de [2]
Telefon: 06131 253 253